Fördern und Fordern am CvO

Unsere Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Begabungen und unterscheiden sich in Lerntempo und Denkstrukturen. Die einen müssen zusätzlich gefordert werden, damit sie sich nicht langweilen, die anderen müssen zusätzlich gefördert werden, damit sie nicht den Anschluss verlieren. Gerade in den Jahrgängen 5 und 6 haben die Kinder oft unterschiedliche Voraussetzungen.

Am CvO haben wir daher für diese Jahrgänge das Konzept der „Trainings- und Forscherzeit“ entwickelt. Jede Schülerin und jeder Schüler arbeitet („trainiert“) – betreut von zwei Fachlehrern – in der 5. Klasse in Deutsch und Mathematik und in der 6. Klasse in Deutsch und Englisch seinem individuellen Lernstand entsprechend. Wer die Trainingszeit erfolgreich durchlaufen hat, darf zu selbst gewählten Themen im Rahmen der drei Fächer allein oder zu zweit „forschen“.

Alle Kinder am Gymnasium haben Interesse am Lernen, mit individuell unterschiedlichen Interessenlagen. Um dem gerecht zu werden, spielt das forschende Lernen, das in 5 und 6 in der Trainings- und Forscherzeit bereits Platz findet, eine große Rolle. Daher wählen die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 7 bis 9 Forscherkurse in den verschiedensten Bereichen.

Statt eines Forscherkurses wählen die Schülerinnen und Schüler in Klasse 10 zum zweiten Halbjahr einen sogenannten „Profilorientierungskurs“. Hier lernen sie die Inhalte und die Methoden des Profilfaches kennen und vor allem erfahren sie, ob das Wunschprofil ihren Erwartungen entspricht.

Neben diesen Angeboten in unserem Regelunterricht gibt es seit Jahren weitere Angebote im Bereich der Begabtenförderung:

Begabtenförderung am CVO

Am CVO gibt es folgende Maßnahmen zur Begabtenförderung:

  • Förderung über Binnendifferenzierung im Regelunterricht
  • zahlreiche AG Angebote (z.B. Robotikkurs, Formel 1, Musikangebote, Naturwissenschaftliche Experimente)
  • Individuelle Maßnahmen, z.B. Unterricht in höheren Klassen (Teilspringen)
  • Breites Wahlpflichtangebot (z.B. Schülerzeitung, Rechtskunde etc.)
  • Teilnahme an außerschulischen Enrichment-Angeboten
  • TuF (Trainieren und Forschen)
  • Sportklasse
  • Musikkonzept
  • Forscherkurse (selbstständiges Arbeiten am eigenen Forscherprojekt)
  • Literaturseminar
  • Diskussion Politics (aktuelle Themen in der Politik auf Englisch)
  • Exzellenzförderung Handball und Hockey
  • Jugend debattiert
  • MINT Wettbewerbskurs
  • Teilnahme am Juniorstudium der Uni Hamburg
  • Juniorakademie
  • Lerncoachausbildung
  • Drehtürkurs kreatives Problemlösen
  • Cambridge Zertifikat

Erkennen
Am CVO haben wir uns auf den Begriff der „besonders Begabten“ geeinigt, um nicht an bestimmte Testergebnisse gebunden zu sein und keine genaue Unterscheidung zwischen „hochbegabten“ und „(potenziell) leistungsstarken“ Schülerinnen und Schülern vornehmen zu müssen. Vielmehr geht es uns bei unserer Förderung in erster Linie darum, Unterforderung zu vermeiden und im Zuge der Binnendifferenzierung auf besondere Fähigkeiten und Stärken der Schüler zu reagieren und einzugehen. Ob diese Schüler per definitionem hochbegabt sind, ist für uns dabei nicht das entscheidende Kriterium. Deswegen wird bei der Zeugniskonferenz vom Klassenkollegium geprüft, ob und welche Kinder in der Klasse sind, die eine weiterführende Förderung benötigen. Priorität hat dabei eine Förderung im laufenden Unterricht. Bei Kindern, die trotz binnendifferenzierender Maßnahmen unterfordert sind und bei denen deswegen ein Leidensdruck entstehen könnte, werden weitere Maßnahmen eingeleitet.

Beraten, begleiten, erfassen und sichern
Der Umgang mit besonders begabten Kindern ist wie mit allen anderen auch höchst individuell und nicht unbedingt zu verallgemeinern. Fach- und Klassenlehrer sprechen daher die Kinder an und versuchen in ihrem Unterricht auf deren Bedürfnisse einzugehen. Bei einem weiteren Bedarf an zusätzlichen Maßnahmen führt die Fachkraft für Begabtenförderung (FBF) zunächst ein Gespräch mit dem Kind, um zu ermitteln, ob auch der Schüler oder die Schülerin diesen Bedarf selber sieht.

Unser Ziel ist es, dass unsere Schüler glücklich sind und wenn sie selber keine Notwendigkeit weiterer Angebote formulieren, drängen wir sie nicht dazu. Sie haben ihren Ansprechpartner dann kennengelernt und können jederzeit Kontakt aufnehmen, falls sie Wünsche für weitere Herausforderungen entwickeln. Fördermaßnahmen können oft auch über schulspezifische Angebote angeregt werden, wie beispielsweise die Ausbildung zum Lerncoach oder die Empfehlung für Wettbewerbe.

Umfassendere Maßnahmen bespricht die FBF mit Schülern, Lehrern und ggf. den Eltern. Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise der Unterricht in einzelnen Fächern in einer höheren Jahrgangsstufe. Dies entspricht dann einem individuellen Drehtür-Modell. Unser Ziel ist es, für die Schülerinnen und Schüler Angebote zu finden, die individuell und umsetzbar sind und sich möglichst in den schulischen Alltag einbinden lassen.

Da der normale Schultag bereits lang und mit vielen Belastungen versehen ist, versuchen wir Lösungen zu entwickeln, die die jeweiligen Schülerinnen und Schüler nicht noch mehr belasten bzw. ihnen Zeit nehmen, sondern im Kontext des normalen Schultages umgesetzt werden können. Sollte jedoch ein Interesse an außerschulischen Fördermaßnahmen bestehen, so wird darauf selbstverständlich eingegangen.

Bei allen Maßnahmen sind für uns die Eigeninitiative und Selbstverantwortung des Kindes wichtig. Wir gehen davon aus, dass auch Schülerinnen und Schüler oder deren Eltern Verantwortung für ihre Entwicklung übernehmen und auf die entsprechenden Lehrer oder die FBF zugehen, beispielsweise bei den Lernentwicklungsgesprächen, oder Wünsche auch kommunizieren und bei deren Umsetzung mit uns zusammenarbeiten. Die Schule kann hier helfen, unterstützen, Anregungen geben, Kontakte vermitteln und vieles mehr. Wir setzen deswegen auf eine aktive Zusammenarbeit und Kommunikation.

Bei Fragen zur Schullaufbahnberatung oder in Problemfällen arbeiten die FBF und der Beratungslehrer eng zusammen.  Eine psychologische Diagnostik in Form eines Tests wird trotzdem nur äußerst selten durchgeführt, da der ermittelte Wert in der Regel im Alltag für unseren Umgang mit den Kindern keine Rolle spielt.

Förderung
Die Fördermaßnahmen am CVO sind vielfältig. Vieles, was traditionell der Hochbegabtenförderung zugeschrieben wird, existiert bei uns bereits seit langem, steht jedoch allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung.

Individuelle Wahlmöglichkeiten:
Wir haben ein breites Angebot an Wahlpflichtkursen, ein Musikkonzept und zahlreiche AGs. Hier werden alle Fachbereiche aber vor allem auch soziale Kompetenzen der Kinder angesprochen und gestärkt. Auf der AG-Ebene gibt es beispielsweise einen Robotik-Kurs und weitere naturwissenschaftliche Angebote. Des Weiteren experimentieren wir mit weiteren Angeboten, so existiert beispielsweise schon länger ein Literaturseminar für Freiwillige ab der 10. Klasse, in dem Unterrichtsinhalte vertieft oder weiterführende Inhalte bearbeitet werden. Das Curriculum für diesen Kurs gestalten die Teilnehmer. Er steht jedem offen, der bereit ist, ein Mal pro Woche in der Mittagspause mehr über Literatur zu erfahren und an Exkursionen wie Theaterbesuchen teilzunehmen. Einer ähnlichen Idee folgend bietet der Diskussion Politics Kurs politikinteressierten SuS den Raum auf Englisch aktuelle Themen zu diskutieren. Für unsere Sportler gibt es neben den Sportklassen (seit 2014) auch eine Exzellenzförderung Handball und Hockey. Weitere Möglichkeiten können Sie der oben stehenden Liste entnehmen.

Forschendes Lernen:
Bereits in der Unterstufe können die Kinder in den Hauptfächern „trainieren und forschen“.  Der Ansatz des forschenden Lernens gehört zum Schulkonzept des CVO. Er kommt besonders begabten Schülerinnen und Schülern entgegen, da hier selbstgesteuert an eigenen Themen gearbeitet und gelernt werden kann. Im Zuge dieses Konzeptes gibt es ab der siebten Klasse die Forscherkurse, die für ein Halbjahr gewählt werden. Hier besteht für besonders begabte Schülerinnen und Schüler beispielsweise nach Absprache und Umsetzbarkeit die Möglichkeit, an Forscherkursen eines höheren Jahrgangs teilzunehmen.

Binnendifferenzierung:
Schon seit Jahren gehört es zu unseren im Schulkonzept verankerten und formulierten Zielen, im alltäglichen Unterricht so oft wie möglich binnendifferenziert zu arbeiten. Hier entsteht viel Freiraum, um auf individuelle Bedürfnisse besonders begabter Kinder einzugehen.

Individuelle Maßnahmen:
Wir haben wir  auch Kinder, die in ausgesuchten Stunden den Fachunterricht einer höheren Klasse besuchen. Dies wird mit den Klassenlehrern und der FBF sowie den betreffenden Fachlehrern besprochen und koordiniert. Zudem bieten wir im zweiten Halbjahr einen Drehtürkurs an, der während des regulären Unterrichts, aber zu wechselnden Zeiten, stattfindet und sich fächerübergreifend dem kreativen Problemlösen widmet. Hier wird jahrgangsübergreifend an selbst entwickelten Problemen geforscht und nach Lösungen gesucht. Der MINT Wettbewerbskurs gibt einen strukturellen Rahmen für die Teilnahme an Wettbewerben.

Eine Übersicht der Begabtenförderung am CVO finden Sie hier.