Präventionsveranstaltung für Schüler: „Computersucht“
Ist ihr Kind vielleicht auch „computersüchtig“? Verbringt es sehr viel Zeit vor dem Computer und immer weniger Zeit mit Freunden? Ist es vielleicht auch noch schlechter in der Schule geworden? Angeregt durch eigene Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis und ausgehend von der Tatsache, dass viele Kinder und Jugendliche nachgewiesenermaßen immer mehr Zeit vor dem Computer verbringen und in den Medien über die gesundheitlichen Folgen diskutiert wird, hatten wir, Zoe, Paula, Maja und Merle (S4) aus dem „Demokratisch Handeln Kurs“ von Frau Buzuk die Idee, Heranwachsende, genauer gesagt die Jungs der 7. Klassenstufe, über dieses Thema aufzuklären.
Ab Ende November begannen wir mit der detaillierten Planung der Veranstaltung: Hierzu gehörte natürlich die Suche nach einem Referenten. Nach mehreren vergeblichen Anfragen konnten wir schließlich Susanne Giese vom Suchtpräventionszentrum Hamburg (Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung) für unser Vorhaben gewinnen. Da uns klar war, dass Computer (bzw. Medien) im Alltag vieler Heranwachsenden eine große Rolle spielen und für sie sehr bedeutsam sind, wollten wir gerne von Fragen der Jungs zu dem Thema ausgehen, um zu verhindern, dass Computer (und Computerspiele) mit der Veranstaltung grundsätzlich als etwas „Schlechtes“ dargestellt werden. Im von uns besuchten Klassenrat nannten die Jungs zum Beispiel folgende Fragen: Wie lange am Tag darf man spielen, ohne süchtig zu werden? Was sind die Folgen von Computersucht? Warum spielen Jungs mehr Videospiele als Mädchen? Diese Fragen haben wir unserer Referentin zur Vorbereitung zukommen lassen.
An der Veranstaltung, welche am 18.01.2019 vormittags stattfand, haben alle Jungs der 7. Klassenstufe, also mehr als 50 Jugendliche, teilgenommen. Nach der Begrüßung durch uns hat die Expertin die Jungs durch die Veranstaltung geführt, dabei begann sie mit allgemeinen Fragen, zum Beispiel, ob die Jungs mehr als eine Stunde pro Tag vor dem Computer beziehungsweise mit Spielen verbringen. Dies sollten die Zuhörer mit einem roten (nein) oder mit einem grünen (ja) Zettel beantworten. Danach folgte eine Einführung in das Thema mithilfe einer Präsentation, bei der Frau Giese den Jungs allgemeine Informationen mitteilte, beispielsweise wie viel Zeit Jungs/Mädchen (im Alter von 14-17) mit verschiedenen Medien verbringen. Als nächstes waren die Jungs selbst an der Reihe. Die Siebtklässler wurden in Gruppen eingeteilt, welche die Aufgabe hatten entweder Chancen oder Risiken von Computern beziehungsweise Computerspielen auf Flipcharts zu sammeln. Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt, wobei ich sehr überrascht war, wie viele verschiedene Aspekte die Jungs zusammenbekamen. So wurden unter anderem als Chancen benannt: Sprachen lernen, Kreativität, Arbeitsplätze, neue Menschen kennenlernen, während Aggressionen/Wutausbrüche, gesundheitliche Probleme, Stress mit Eltern/Freunden/in der Schule und Geldverlust als Risiken angesehen wurden. Danach folgte ein weiterer Input von Frau Giese, bei welchem sie beispielsweise auf Anzeichen eines übermäßigen PC-Gebrauchs einging. Dazu nannte sie unter anderem das Spielen bis in die Nacht hinein, den Rückzug von Familie und Freunden und schlechte Laune bei Verzicht auf die Spielekonsole/ den Computer. Nach Klärung letzter Fragen entließ Susanne Giese die Heranwachsenden mit dem Auftrag zu überlegen was sie von der Veranstaltung mitnehmen können. Unser Ziel, über Computersucht aufzuklären, wurde meines Erachtens nach erreicht, was sich am großen Interesse der Jungs, ihren Fragen und der engagierten Mitarbeit zeigte.
Ein Bericht von Merle Charlotte Reichart, S4